
Eine Tiefvenenthrombose (TVT) ist die Bildung eines Blutgerinnsels (Thrombus) in einer tiefen Vene, meist in den Beinen oder im Beckenbereich. Sie ist eine ernstzunehmende Erkrankung, da das Gerinnsel sich lösen und lebensgefährliche Folgen wie eine Lungenembolie verursachen kann.
Ursachen und Risikofaktoren
TVTs entstehen, wenn das Blut in den Venen langsamer fließt oder die Gerinnung verstärkt ist. Häufige Risikofaktoren sind:
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Längere Immobilität, z. B. nach Operationen, längeren Reisen oder Bettlägerigkeit
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Hormonelle Veränderungen (z. B. Schwangerschaft, hormonelle Verhütung)
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Erkrankungen des Blutgerinnungssystems
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Übergewicht und Rauchen
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Vorherige Thrombosen oder familiäre Neigung
Symptome
Typische Anzeichen einer TVT können sein:
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Schwellung eines Beins, oft nur an einer Seite
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Schmerzen oder Druckgefühl im Waden- oder Oberschenkelbereich
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Rötung oder Überwärmung der Haut
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Spannungsgefühl im betroffenen Bereich
Hinweis: In vielen Fällen bleibt eine TVT jedoch zunächst unbemerkt. Daher ist bei Risikofaktoren besondere Vorsicht geboten.
Diagnose
Die Diagnose erfolgt meist durch eine Kombination aus:
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Klinischer Untersuchung: Abtasten der Beine, Beurteilung von Schwellung und Hautveränderungen
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Ultraschalluntersuchung (Duplexsonographie): Darstellung der tiefen Venen und Erkennung von Blutgerinnseln
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Blutuntersuchung (D-Dimer): Kann Hinweise auf die Gerinnungsaktivität geben
Behandlung
Die Behandlung zielt darauf ab, das Gerinnsel aufzulösen und neue Thrombosen zu verhindern:
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Medikamentös: Blutgerinnungshemmende Medikamente (Antikoagulanzien) sind die Standardtherapie.
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Kompression: Spezielle Thrombosestrümpfe helfen, Schwellungen zu reduzieren und die Blutzirkulation zu verbessern.
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Mobilisation: Bewegung ist wichtig, um die Durchblutung zu fördern, sofern es medizinisch vertretbar ist.
In seltenen Fällen kann eine operative Entfernung des Gerinnsels notwendig sein, insbesondere bei großen oder gefährlich gelegenen Thrombosen.
Prävention
Um das Risiko einer TVT zu senken, können folgende Maßnahmen helfen:
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Regelmäßige Bewegung, insbesondere bei langen Reisen oder nach Operationen
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Ausreichende Flüssigkeitszufuhr
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Vermeidung von Übergewicht und Rauchen
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Gegebenenfalls prophylaktische Blutverdünnung bei Risikopatienten
